
Kronen Zeitung
GEWALT IN SÜDAMERIKA
Schock nach Abbruch: „Inakzeptable Lynchmorde!“
Blutüberströmte Fans, 111 Festnahmen, 23 Verletzte (drei davon schwer). Die Ereignisse rund um das abgebrochene Match in der Copa Sudamericana zwischen Independiente (Arg) und Universidad de Chile erschüttert die Fußball-Welt. In den sozialen Medien tauchen mittlerweile immer mehr abscheuliche Videos von der Nacht der Schande von Avellaneda auf.
Der Auslöser: Gäste-Fans, die hinter dem Tor im Oberrang platziert waren, warfen Eisenstangen und Holzplatten auf die Zuschauer. Sogar eine halbe Kloschüssel samt Inhalt wurde Richtung Independiente-Anhänger befördert. Weshalb man sich auf das Schlimmste vorbereite, der Stadionsprecher die Gäste bat, das Stadion schnellstmöglich zu verlassen.
Beim Ausgang setzte die Polizei, die im Stadion überhaupt nicht präsent war, aber angeblich Tränengas ein. Wenige (darunter Familien mit Kindern) kehrten daraufhin zurück ins obere Oval – und rannten damit ins Verderben! Die Independiente-Ultras durchbrachen das Stahltor zum Auswärtssektor, schlugen auf die Chilenen mit spitzen Stöcken ein. Ein paar Anhänger mussten sich gar komplett entblößen, wurden mit Gürteln ausgepeitscht. Ein weiterer Teenager kletterte aus Angst über den Zaun. Die Chaoten brachten den Fan in Bedrängnis, zwangen ihm zum Absturz.
Wie reagiert der Verband? Das Stadion bleibt am Sonntag gegen Platense erstmals geschlossen. Nach zwölf Jahren hätten im Land des Weltmeisters heuer eigentlich die Auswärtsfans in der Liga zurückkehren sollen. Hat sich nun wohl zu Recht erledigt. Der chilenische Präsident Gabriel Boric sprach indes von „inakzeptablen Lynchmorden“, die politisch verantwortlichen Instanzen in Argentinien weisen die Schuld von sich. Offenbar gab’s im Stadion lediglich 150 private Sicherheitsleute.
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